Rundbrief Oktober 2017 - Uns geht’s jetzt so gut wie noch nie?

"Den Menschen in Deutschland ging es noch nie so gut wie im Augenblick",

erzählte uns Wahlsiegerin Angela Merkel vor den Wahlen. Eine so gute Beschäftigungslage sei einfach einmalig. Wie es den Lohnabhängigen dabei geht, wie es um die Nachhaltigkeit ihrer Arbeit und ihres Lebens steht, scheint sie dabei nicht so sehr zu interessieren.

 So gut wie noch nie?

Wem es gut geht, sollte auch gut schlafen. 2009 hatten immerhin noch mehr als die Hälfte der Lohnabhängigen in Deutschland keinerlei Schlafstörungen. 2016 waren es nur noch 22 Prozent. 2009 litten nur 19 Prozent unter dem Problem, dreimal in der Woche und auch häufiger nicht schlafen zu können. 2016 hatten schon 31 Prozent dieses fatale Leiden.

Vorschlag: Wem es gut geht, sollte auch gut schlafen. 2009 hatten immerhin noch mehr als die Hälfte der Lohnabhängigen in Deutschland keinerlei Schlafstörungen. Und nur 19 Prozent litten darunter, dreimal in der Woche und auch häufiger nicht schlafen zu können. 2016 hatten schon 31 Prozent dieses fatale Leiden und nur noch 22 Prozent hatten einen guten Schlaf.

Wer oder was hat den Schlaf geraubt?

Die Studie der Deutschen Angestellten Krankenversicherung (DAK), die dies recherchierte, hat auch die Ursachen der sich ausbreitenden Schlafstörungen untersucht. An erster Stelle raubt danach berufliche  Unsicherheit und Befristung den meisten den Schlaf. Auch bei Termin- und Leistungsdruck ist der Zusammenhang ebenso nachgewiesen wie bei Überstunden und Nachtschichten. Und je erreichbarer Erwerbstätige auch am Feierabend sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Schlaflosigkeit.

 Gedopt zur Arbeit

In dieser „schönen, neuen Arbeitswelt“ glauben immer mehr Lohnabhängige, sogenanntes Hirndoping zu brauchen. Der DAK-Gesundheitsreport „Doping am Arbeitsplatz“  stellte fest, dass die Zahl der Erwerbstätigen, die entsprechende Substanzen als Doping missbrauchen, allein in den letzten sechs Jahren um 43 Prozent auf knapp 3 Millionen angewachsen ist. Auch hier steht bei der Frage nach den Ursachen im Vordergrund, dass das Risiko für Hirndoping steigt, je unsicherer der Arbeitsplatz ist.

 Stress schon bei den Kleinsten

Die Nachwachsenden riechen offensichtlich förmlich, was sie erwartet. Jeder zweite Schüler leidet nach eigenem Empfinden unter Stress. 40 Prozent der Mädchen und 30 Prozent der Jungen haben regelmäßig Kopfschmerzen. Ein Drittel schläft schlecht und ein Viertel hat oft Bauchschmerzen. Auch hier wird bereits medikamentös gedopt. Immer mehr trinken vor und während der Schule Energydrinks. Auch ein regelmäßiger Konsum von Energydrinks steht hoch im Kurs.

 Gesundheit geopfert

Offensichtlich ist ein Großteil der Bevölkerung derart im Hamsterrad des Stresses, dass kaum noch Kraft für die Aufnahme sachgerechter Informationen bleibt. Anders ist es kaum zu verstehen, dass gerade wieder Politiker gewählt wurden, die erst vor kurzem unser aller Gesundheit einem Roulettespiel ausgeliefert haben.

 Verunreinigtes Grundwasser toleriert

Schon seit Jahren hatte die EU von Deutschland striktere Düngerichtlinien eingefordert. Erst als man sich diesem Druck nicht mehr entziehen konnte, legte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt im Mai dieses Jahres eine novellierte Düngeverordnung vor. Die verzichtete aber im Interesse der industriellen Landwirtschaft auf eine Festlegung einheitlicher Obergrenzen für maximal zulässige Stickstoffüberschüsse.  Phosphatüberschüsse werden überhaupt nicht geregelt. Und bei den ohnehin hohen Stickstoffüberschüssen wird zusätzlich ein sogenannter Toleranzfaktor geduldet. Die deutschen Wasserwerke sind entsetzt. Schon jetzt ist absehbar, dass damit ca. zwei Drittel des deutschen Grundwassers mit einer derart hohen Nitratbelastung verunreinigt wird, dass dort überall teure Filteranlagen nötig werden. Aber auch die teuersten Filter können letztlich nicht alle Schadstoffe eliminieren.