Intro - Immer unterm Strom
Zu Herman van Veens Lied „Schnell weg da, weg da weg“ – Es rennen Menschen, hasten, Hyperaktive überall. Wie ferngesteuert durch mit Kopfhörer verbundene Smartphones heftig ins Leere Sprechende. Eine Mutter am mobilen Telefon koordiniert genervt Termine, ihr Zögling schreit. Ein Vater rennt zum Kindergarten, zwei kleine Kinder mit Mühe hinterher. Ein anderer joggt, schiebt dabei einen Kinderwagen, telefoniert und schluckt eine rote Pille. Im Café halbe Gesichter hinter Laptops. (Fast) ständig im Stress und auf Konkurrenz gefasst in allen Lebenslagen. „Wir müssen konkurrenzfähig werden!“, ist die zentrale Losung der globalisierten Welt, die Kontinente und Unternehmen samt deren Mitarbeiter eint. Wer auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft mitspielen will, muss sich schon von klein auf mit allen Fasern dafür rüsten. Die Konkurrenz ist uns inzwischen eigen. Unsere Selbstbeherrschung ist nur die subjektive Seite eines objektiven Zwangs. Wie konnte es zu dieser Entwicklung zum allseits flexiblen Menschen kommen? War sie unvermeidlich? Der Film „Der markgerechte Mensch“ wird diese und die folgenden Fragen untersuchen: Was macht es aus den Menschen, wenn sie sich jederzeit marktgerecht profilieren müssen? Und was wird dabei aus unserer Gesellschaft? Gab es Alternativen und welche gangbaren Auswege gibt es heute?