Der marktgerechte Mensch“ Ein Interview mit Leslie Franke

Gesellschaftliches Engagement ist schon seit der Gründung von KernFilmproduktion das zentrale Anliegen der Plattform für dokumentarisch arbeitende Filmschaffende. Leslie Franke und Herdolor Lorenz gründeten Kernfilm 1985. Inzwischen hat Kernfilm viele eigene dokumentarische Werke realisiert, aber auch die Arbeiten anderer Filmemacher produziert. Eine Besonderheit ist die von Kernfilm praktizierte Finanzierung durch Subskription für „Filme von unten“, was bedeutet, dass die, die das aktuelle Thema wichtig finden, sich auch an der Entstehung des Filmes – meist finanziell – beteiligen.

Ein Klick ins Kernfilm-Archiv bietet einen Überblick über mehr als dreißig Jahre gesellschaftliches Engagement im Bereich Dokumentarfilm. Neben vielen anderen wichtigen Themen widmete sich das Team besonders der Privatisierung der Wasserressourcen durch Staaten oder Konzerne. „Blaues Gold im Garten Eden“, „Wasser unterm Hammer“ und „Water makes money“ sind Titel aus diesem Bereich. Die Filme haben an Aktualität nichts eingebüßt, denn die fatale Privatisierung in Gestalt von ÖPP (Öffentlich Privaten Partnerschaften) schreitet in allen Bereichen der Daseinsvorsorge unaufhaltsam voran.

2015 beschäftigte sich die Kernfilm in dem Film „Wer rettet wen?“, mit der so genannten Finanzkrise. Die als Rettung maskierte Umwandlung privater Schulden in öffentliche, das Abschmelzen aller sozialen Errungenschaften und Arbeitsrechte, eine Gesellschaft, in der die Demokratie ad absurdum geführt wird – all diese im Film angesprochenen Themen gehören nach Friedas Ansicht eigentlich in die beste Sendezeit der Öffentlich Rechtlichen Medien. Aber in diesem Fall geht der Dokumentarfilm offensichtlich über die TV übliche Symptombeschreibung hinaus. „Wer rettet wen“ benennt mit seriöser Recherche und professioneller Umsetzung ungeschminkt Ursachen und Konsequenzen dieser Entwicklung für unsere Gesellschaft. Und diese Form der Bewusstmachung will man offensichtlich den Zuschauern nicht zumuten.

Alle Filme können bei Kernfilm als DVD oder Bluray bestellt werden. Ein aktuelles Projekt trägt den Titel „Der Marktgerechte Mensch“. Der Film soll zeigen, wie Solidarität verloren geht und wir alle Gefahr laufen, in Konkurrenz zueinander zu versinken, während Reiche immer reicher werden.

Frieda sprach mit Leslie Franke über frühere und neue Projekte

Frieda: Leslie, jahrezehntelanges Engagement für uns alle. Da lässt sich im Vorfeld, und das sicherlich im Namen von vielen, einfach nur mal „Danke!“ sagen. Welche eurer Filme schafften es eigentlich überhaupt in das Öffentlich Rechtliche Fernsehen, das uns ja mittels GEZ-Zwangsgebühr dazu nötigt, Presseunfreiheit zu unterstützen?

Leslie: Die ersten Jahre haben wir hauptsächlich für NDR, WDR und Arte gearbeitet, viel im Ausland, hauptsächlich UdSSR, später in den Nachsowjetischen Staaten und dem Nahen Osten. Aber als wir begannen, uns Themen „vor der eigenen Haustür“ vorzunehmen, bekamen wir mit der Art unserer Herangehensweise schon Schwierigkeiten wie zur Privatisierung der Kommunalen Wasserversorgung in Deutschland. Als die Bahn 2007 an die Börse gebracht werden sollte, meinten die Sender, dieses Thema interessiere die Zuschauer nicht. Daraufhin begannen wir zum ersten Mal, den Film über Subskription zu finanzieren. Als er dann überall in den Kinos gezeigt und zu vehementen öffentlichen Diskussionen führte, wurde das Thema plötzlich auch für die Sender relevant.

Frieda: Eure Filme gehen ja schließlich uns alle an. Eigentlich müssten die Medien ja jubeln, wenn sich ein Filmteam mit all diesen gesellschaftsrelevanten Fragen auseinandersetzt. Welche Erfahrungen habt Ihr generell mit der Presse gemacht?

Leslie: Als es um Wasser und Bahn ging, hat die Presse es vorgezogen, erst einmal zu schweigen. Aber das betraf weniger uns als Filmemacher als das Thema an sich. Hier sollte etwas totgeschwiegen werden, was uns aber existentiell angeht. Der Effekt war: Die Filme wurden als Aufklärungsinstrument eingesetzt als es z.B. um die Privatisierung des Wassers in Italien ging, zur ersten Europäischen Bürgerinitiative gegen eine neue Brüssler Konzessionsrichtlinie zur Erleichterung der Privatisierung, zum Referendum in Berlin gegen die teilprivatisierten Wasserbetriebe, es wurden Unterschriften im Anschluss an die Filmvorführung gesammelt, es gründeten sich Bürgerinitiativen in vielen Städten usw.

(c) Kernfilm

Frieda: Die so genannte Bankenrettung erschüttert, wie Ihr schreibt, Gesellschaften, die sich als Sozialer Rechtsstaat begreifen, in den Grundfesten. Mario Draghi, EZB-Präsident und ehemaliger Goldman-Sachs-Vizepräsident, gab selbst zu: „Das europäische Sozialmodell ist Vergangenheit. Die Rettung des Euro wird viel Geld kosten. Das bedeutet, vom europäischen Sozialmodell Abschied zu nehmen.“ Seit sieben Jahren werden mit vielen hundert Milliarden öffentlicher Gelder Banken gerettet. „Wer rettet wen?“ zeigt auf, was bei dieser „Rettung“ verborgen geblieben ist und wie die Superreichen davon profitieren – auf Kosten von 99 Prozent der Menschheit. Wie habt Ihr den Film finanziert und was hat er bewirkt?

Leslie: „Wer rettet wen?“ ist schon der dritte Kinofilm, den wir zum größten Teil über Subskription finanzierten. Hunderte Menschen sind es dann, die das Thema mittels Film in allen Ecken der Republik verbreiten und diskutieren. Und das ist der eigentliche Effekt dieser Finanzierungsmethode: Alle, die die Produktion unterstützen, fühlen sich verantwortlich und werden zu MultiplikatorInnen. Seit der Premiere im Februar 2015 bekamen wir über 700 Veranstaltungen gemeldet, auch aus Universitäten und Schulen. Natürlich gibt es unzählige, von denen wir nichts wissen, denn den Film gibt es auch in fünf Sprachversionen. Auf den Film-Diskussionen, zu denen wir eingeladen wurden, hatten wir immer den Eindruck, dass die Zuschauer auf der einen Seite erleichtert waren, dass sie endlich verstanden haben, wie es zu den heutigen Entwicklungen kommen konnte. Aber andererseits waren sie natürlich empört darüber, dass die Mainstream-Medien ihnen so wichtige Informationen vorenthalten hatten. D.h. diese Form des Crowdfundings bei wichtigen gesellschaftlichen Themen könnte sich zu einer dritten Kraft in der Berichterstattung entwickeln.

Frieda: Im neuen Kernfilmprojekt „Der Marktgerechte Mensch“ geht es u.a. um die Deregulierung auf dem Arbeitsmarkt. Ihr zeigt weniger die Symptome dafür auf, sondern in erster Linie deren Ursachen. Diese Herangehensweise zeichnet auch eure sonstigen Filmproduktionen aus. Symptom- statt Ursachenbekämpfung finden wir ja auch in anderen Bereichen, beispielsweise in der Medizin. Was die Ursachen angeht, scheinen diese aber generell eine Art gemeinsame Schnittmenge zu bilden. Unter dem Strich scheint es so zu sein, dass immer dieselben profitieren, beispielsweise Aktiengesellschaften. Die politischen Parteien sind für viele ja auch keine Option mehr, weil man den Eindruck gewinnt, dass es ab einer bestimmten Stufe in der Hierarchie sowieso egal ist, wer in der Regierung sitzt, weil der Einfluss der Lobbyisten einfach zu stark zu sein scheint. Was können deiner Meinung nach Menschen konkret tun?

Leslie: Wir müssen die Demokratie, die Solidarität stärken. Der Widerstand kann nur aus der Zivilgesellschaft kommen. Und das geht nur durch Aufklärung, nicht über Polarisierung. Und wir sollten uns Gedanken darüber machen, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Es gibt z.B. schon verschiedenste Gemeinwohl-Projekte, die wir als wichtige Keimzellen wahrnehmen und unterstützen könnten, wenn sie sich für ein anderes Denken jenseits von Profitraten und menschlicher Ausbeutung gestalten. Auch wenn, wie du sagst, für viele die politischen Parteien keine Option sind, würde ich doch dafür plädieren, dass wir BürgerInnen gemeinsam die PolitikerInnen mit unseren Forderungen und Kritiken konfrontieren, Widerstand leisten wie bei TTIP z.B. oder der Privatisierung der Wasserversorgung oder des Gesundheitsbereiches etc. Menschen, denen das nicht möglich ist, können ihre Macht als Kunden ausspielen, indem sie ihre Bank gegen eine Gemeinwohlbank eintauschen oder keine Nestlé-Produkte mehr kaufen, weil dieser Konzern weltweit den Menschen das Trinkwasser stiehlt, indem er es profitabel in Flaschen abfüllt. JedeR kann in seinem Bereich, Umfeld aktiv werden!

Frieda: Worum geht es „Der Marktgerechte Mensch“ konkret?

Leslie: Noch vor 20 Jahren hatten in Deutschland knapp zwei Drittel der Beschäftigten einen Vollzeitjob mit Sozialversicherungspflicht. 38% sind es nur noch heute. Aktuell befinden sich bereits knapp die Hälfte der Beschäftigten in Praktika, wiederholt befristeter Arbeit, in Werkverträgen und Leiharbeit! Altersarmut ist programmiert. Völlig ungesicherte Arbeit wie die der „Crowdworker“ (Internet-Arbeiter) und der Auftragsarbeit per App breiten sich schnell aus und unterlaufen den Mindestlohn. Manch gut Gebildete haben drei Jobs, um zu überleben. Diese Entwicklung ist menschengemacht! Zuerst wurden in den USA und England die neoliberalen Vorstellungen vom schlanken Staat und einem schrankenlosen, globalen Markt umgesetzt. In Deutschland wurde diese Politik von der rot-grünen Regierung Schröder/Fischer übernommen. Mit einer Senkung der Unternehmenssteuern und der Deregulierung der Arbeit erreichte sie es, deutschen Konzernen nachhaltig enorme Kostenvorteile zu verschaffen. Gleichzeitig sanken die Realeinkommen zwischen 2000 und 2010 im Mittel um 4,2 Prozent. Die Beschäftigten an der unteren Einkommenshälfte mussten sogar Reallohnverluste zwischen 13,1 und 23,1 Prozent verkraften.

Die Senkung der Arbeitskosten als einseitige deutsche Maßnahme im taufrischen Euro-Währungsverbund hatte katastrophale Folgen. Sie hat der deutschen Exportindustrie entscheidende Wettbewerbsvorteile gebracht – für alle anderen Länder der Eurozone dagegen zunehmende Nachteile ihrer eigenen Industrien. Mit dem Argument, wieder wettbewerbsfähig zu werden, sind die anderen Länder seither unter enormen Druck geraten, es Deutschland gleich zu tun. Und in der Finanzkrise wurden Griechenland Spanien, Portugal und Italien sogar gezwungen, die Arbeitsrechte aufzuweichen. „Ich habe geliefert“, sagte Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi bei seinem Staatsbesuch in Berlin. Er hatte die Deregulierung des Arbeitsrechts geliefert. Griechenland, Portugal und Spanien hatten bereits geliefert. Doch die Arbeitslosigkeit ist dadurch nirgendwo gesunken. Aber fast alle Menschen in Europa haben an sozialer Sicherheit verloren und wurden in einen Konkurrenzkampf geschickt, der zunehmend alle Lebensbereiche umfasst.

Viele Menschen ahnen, dass da etwas schief läuft. Sie fühlen sich ausgeliefert, weil sie das Menschenwerk hinter der Deregulierung nicht verstehen. Doch diese Entwicklung ist mitnichten „alternativlos“. Die Demokratie hat nur eine Chance, wenn Bürger anfangen, ihre Interessen zu erkennen. „Der Marktgerechte Mensch“ wird ein Werkzeug dazu sein.

Frieda: Was braucht Ihr aktuell, um das Projekt weiter nach vorne zu bringen?

Leslie: Wir sind mit der Subskription schon sehr erfolgreich vorangekommen in den drei Monaten seit Beginn. Über 500 Menschen unterstützen uns schon, auch die Bundesfilmförderung ist im Boot. Aber um diese zu bekommen, müssen wir bis Juli 2017 über die Förderung „von unten“ 110.000 € erreichen. Wer sich genau über das Projekt informieren möchte, gehe bitte auf die Webseite: www.der-marktgerechte-mensch.org.

Frieda: Herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!


Ein Intverview von Ben Mendelson mit Herdolor Lorenz, Junge Welt 2.01.2017

Herdolor Lorenz ist Filmemacher und arbeitet mit Leslie Franke an Dokumentarfilmen mit gesellschaftlichem Engagement. Ihre letzten Filme „Wer Rettet Wen?“ (2015) und „Water Makes Money“ (2011) sorgten international für Aufsehen.

 F: Ihr aktuelles Projekt „Der marktgerechte Mensch“ beleuchtet den zunehmenden Konkurrenzdruck in der Arbeitswelt. Worum geht es Ihnen dabei?

 A: Wir wollen den Finger in die Wunden der Beschäftigten legen. Die Dreharbeiten fangen gerade in Deutschland an, etwa die Hälfte des Films wird hier spielen. Denn in der BRD wurde unter Schröder der Wettbewerb mit deregulierter Arbeit begonnen. Man sagt den Menschen hier, um uns herum gehe es drunter und drüber aber wir seien das goldene Land, hier sei alles gut. Das passt aber gar nicht zu dem Gefühl der meisten hier lebenden Menschen. Unsere Arbeit fokussiert sich vorerst auf zwei Sektoren: die Arbeit in privatisierten Krankenhäusern und die LKW-Branche in Europa.

 In Hamburg St.-Georg, wo wir leben, macht die private Asklepius-Klinik immer höhere Profite. Gleichzeitig gibt es auf jedem Stockwerk immer weniger Pfleger. Alle Ärzte einer Abteilung haben z.B. einen Brandbrief an die Leitung unterschrieben in dem steht, dass dieser Zustand extrem gesundheitsgefährdend ist. Viele der Pfleger haben befristete oder Werkverträge. Wir waren eine Nacht dort und haben erlebt, dass oft einzelne Pfleger allein für 20 bis 30 Schwerstkranke verantwortlich sind. Das ist Wahnsinn und eine Verachtung gegenüber den Menschen. Die Patienten und Beschäftigten sind am Ende.

F: Wie sieht dieser Wahnsinn in der LKW-Branche aus?

 A: Die meisten Fahrer können nur noch in Konkurrenz zueinander arbeiten, die deutschen zum Beispiel in Konkurrenz zu den rumänischen. Der EU-weit liberalisierte Arbeitsmarkt hat keine Grenzen nach unten. Die Trucker können zu praktisch allem gezwungen werden. Wenn sie dann mit überschrittener Lenkzeit erwischt werden, sind sie dran und nicht die Unternehmer. Hier findet ein ruinöser Wettbewerb statt. Die Fahrer sind heute die abgehängte Schicht der Beschäftigten und müssen Tag und Nacht durch die Gegend fahren.

 F: Wo recherchieren Sie zu diesen Sektoren?

 A: Wir waren schon in Spanien und Portugal und werden auf jeden Fall noch in Italien drehen. Das Land hat in den letzten sieben Jahren eine neoliberale Deregulierung vollzogen, die die Hälfte der Bevölkerung und vor allem die jungen Leute an den Abgrund führt. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 42 Prozent. Wir werden dazu vielleicht auch in Frankreich recherchieren. Sicher ist, dass wir in die USA fliegen. Dort wurde uns die Entwicklung vorgemacht, da kann man sehen, wozu eine solche Deregulierung der Arbeit und Entrechtung der Beschäftigten führt.

 Bei uns erleben wir gerade eine radikale Veränderung der Gesellschaft. Es gibt nur noch wenige geschützte Arbeitsbereiche. In der BRD waren vor 20 Jahren noch 68 Prozent der Beschäftigten in einem Vollzeitjob mit Sozialversicherungspflicht – heute sind es nur noch 39 Prozent. Und aktuell arbeiten 43,5 Prozent der Menschen hierzulande in permanenter sozialer und existenzieller Unsicherheit. Auch in St. Georg müssen viele gebildete Menschen drei, vier Jobs haben um über die Runde zu kommen.

 F: Es geht in Ihrer Arbeit also weiter um den Kampf der Superreichen gegen alle anderen. Ist Ihr aktuelles Projekt quasi eine Fortsetzung des Films „Wer Rettet Wen?“, der die Bankenrettung thematisierte?

 A: Definitiv. Die Bankenrettung war eine riesige Umverteilung von Unten nach Oben. Die Superreichen sind in der Krise noch reicher geworden. Und sie investieren auch heute noch bevorzugt in die Finanzindustrie. Dort erwarten sie weit höhere Gewinne als bei Investitionen in die Industrie, wo die Investitionsquote immer weiter sinkt. Es gibt kaum noch Wirtschaftswachstum. Die Schulden dagegen steigen radikal, private wie staatliche. 2000 nach der geplatzten Dot-Com-Blase hatten die gesenkten Zinsen noch zu einem Wachstum geführt, heute steigen trotz der Nullzins-Politik der EZB nur Immobilienpreise in den Metropolregionen und Kurse von Wertpapieren. Wer davon nichts hat, verliert, während wenige Reiche immer reicher werden.

 Auch global gesehen kommt die Armut immer näher. Früher war Europa das prosperierende Zentrum und die Schwellenländer die Peripherie. Heute gelten Deutschland, Österreich, Skandinavien und die Niederlande als Zentrum – der Rest Europas ist abgehängte Peripherie.

 F: Sie sprechen davon, dass Sie einen Film machen, der die Solidarität stärkt. Was ist darunter zu verstehen?

 A: Fast wir alle sehen in den anderen immer mehr Konkurrenten. Gleichzeitig  wird es in Zukunft wohl immer weniger gesicherte Jobs in Industrie und Handel geben. In dieser Situation shen wir es als die wichtigsten Perspektive, dass die vereinzelten Konkurrenten ihre gemeinsamen Interessen erkennen, sich trotz des Wettbewerbs organisieren und zu solidarischen Handen finden. Überall wo Ansätze derartiger Solidarität praktiziert werde, sei es in Betrieben, die nach den Prinzipien des Gemeinwohls arbeiten, Initiativen des Foodsharings oder der Umsonstläden, all diese Bereiche werden wir wichtige Keimzellen einer neuen solidarischen Gesellschaft herausstellen.

 F: Sie haben bereits 45.000 Euro an Spendengeldern für den Film gesammelt. Was ist Ihr nächstes Ziel?

 A: Wir müssen bis zum 1. September 110.000 Euro aus den Mitteln der Bürger vorweisen können - sonst sind alle Fördermittel die wir eingeworben haben perdu. In der Filmindustrie werden normalerweise nur Leute gefördert die schon viel Geld haben. Der Teufel scheißt eben auch hier auf den größten Haufen.

 Interview: Ben Mendelson